Autofahrer vs. Radfahrer – ein Kampf den keine Seite gewinnen kann

Es gibt in Österreich viele Städte in denen Autofahrer und Fahrradfahrer friedlich koexistieren. Nicht aber in Wien. Der Krieg, der seit Jahren auch schon in den Medien geführt wird, ist nicht nur kindisch, sondern auch gefährlich.

In Wien gibt es anscheinend zwei rivalisierende Lager auf der Straße. Autofahrer und Fahrradfahrer. Während den Fahrradfahrern die Missachtung sämtlicher Verkehrsregeln vorgeworfen wird, sind Autofahrer laut landläufiger Meinung von Radfahrern einfach nur unfähig oder boshaft. Kein Wunder, dass mittlerweile schon kleinste Auslöser ausreichen, um die Stimmung aufzuheizen. Je mehr sich die Fronten verhärten, desto weniger Rücksicht wird auch im Straßenverkehr genommen, was zu gefährlichen Situationen führen kann.

Doch wer verhält sich nun tatsächlich falsch? Die PKW-Lenker oder die Fahrradfahrer? Die Antwort ist: Beide. Während die Wiener Mentalität dazu führt, dass sich viele Autofahrer für etwas besseres halten, sind viele Fahrradfahrer nicht fähig sich an Verkehrsregeln zu halten, und provozieren damit die anderen Verkehrsteilnehmer. Das ist nicht nur in Wien so. Auch in anderen Städten verhalten sich Fahrradfahrer häufig nicht korrekt, aber die Autofahrer gehen damit entspannter um. Außerdem spielt es auch eine Rolle, wie viele, von der Straße abgetrennte Radwege es gibt. Diese mindern die Unfallgefahr noch einmal deutlich.

Nicht alle über einen Kamm scheren

Den Autofahrern sei also gesagt, dass auch sie nicht die vorbildlichsten Verkehrsteilnehmer sind. Denn wer sich impulsiv verhält, hat am Steuer eines PKW eigentlich gleich gar nichts verloren, und stellt eine ebenso große Gefahr dar. Gleichzeitig darf aber keine Verallgemeinerung der beiden Gruppen stattfinden. Auch wenn es Radfahrern leicht gemacht wird, die StVo. zu brechen, so gibt es auch viele die sich absoulut korrekt verhalten. Meist werden sie aber nicht wahrgenommen, da sie nicht auffallen.

Und ebenso ist es auch bei den Autofahrern. Die hunderten Wagen die an einem vorbeifahren, nimmt man nicht negativ wahr, weil es kein Problem mit ihnen gibt. Somit wäre es an der Zeit etwas vom Gas zu gehen, und die Thematik entspannter zu sehen. In anderen Großstädten funktioniert’s ja auch problemlos. Es kann schließlich auch nicht der Wunsch der Autofahrer sein, dass sich jeder Fahrradfahrer ein Auto kauft. Wiens Straßen sind voll genug. Und auch die Stadt Wien ist gefordert, Radfahren noch sicherer zu gestalten, was auch den Autofahrern zu Gute kommt. Der letzte Appell geht an die Boulevardmedien. Sie sind der eigentliche Brandbeschleuniger, und sollten sich gut überlegen, ob sie ein solch konfrontatives Verhalten der Verkehrsteilnehmer wirklich noch weiter befeuern wollen. Die Straße ist schließlich ein öffentlicher Raum, der allen gleichermaßen gehört.

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