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Oberösterreich startet mit Glasfaser in die Haushalte

Glasfasermuffe

In Oberösterreich ist das mit dem Internet so eine Sache. Geredet wird viel, davon umgesetzt nur sehr wenig. Als das Land Oberösterreich vor vielen Jahren ankündigte in jeden Haushalt Glasfaser legen zu wollen, war man noch optimistisch. Doch jeder weiß dass das nur schwer finanzierbar sein wird. Entgegen aller Erwartungen fängt die Energie AG, an der das Land Oberösterreich Mehrheitseigentümer ist, jetzt tatsächlich damit an. Trotzdem darf man nur vorsichtig optimitisch sein.

Oberösterreich fällt, was den Breitbandausbau betrifft, österreichweit immer weiter zurück. Während in anderen Bundesländern die großen Provider, allen voran A1, massiv gefördert werden, und so auch kleine Gemeinden VDSL erhalten, flossen bei uns die Millionen zum Großteil in die sog. BBI, einem Zusammenschluss von Energie AG, Oö. Ferngas, E-Werk Wels und Linz AG Strom zum Breitbandausbau in Oberösterreich. Man errichtete mithilfe der Energie AG ein Glasfasernetz das bis in jede Gemeinde reicht. Doch den Rest überließ man dem freien Markt (ohne weitere Förderungen). Doch genau die letzte Meile zum Kunden ist es, die den Providern am teuersten kommt. Und so hatten nur einige wenige Provider mit vergleichsweise geringer Kundenanzahl etwas von diesem Netz.

Schon vor Jahren versprach das Land Oberösterreich jeden einzelnen Haushalt an das Glasfasernetz anzuschließen. Passiert ist nichts dergleichen. Nicht einmal viele Firmen konnten (und können) sich angeblich die teuren Anschlüsse der Energie AG leisten. Jetzt scheint sich das Blatt aber in einigen kleinen ländlichen Gebieten zu wenden. Mithilfe von Förderungen der EU, des Bundes und des Landes werden nun auch Privatkunden zu erschwinglichen Preisen angeschlossen. Konkret sind es 30 Gebiete die seit Anfang Jänner nach und nach auf power-speed.at vorgestellt werden. Auch wenn es sich meistens nur um einige wenige Bauparzellen und Wohnblöcke handelt, so ist es doch endlich ein Schritt in die richtige Richtung.

Für das Land Oberösterreich wäre es jetzt an der Zeit diesen Kurs aktiv weiter zu fahren. Zumindest sollte man die Gemeinden versorgen für die für viele Provider nicht wirtschaftlich genug sind. Auf der anderen Seite sollten auch die Provider zum Ausbau gedrängt werden. Man denke nur an UPC Oberösterreich/iCable, die in nicht wenigen Gemeinden kleine Kabelnetze betreibt, aber in Sachen Ausbau, nach meinen Beobachtungen, nur wenig bis kein Engagement zeigt. Und das sogar wenn die Straße ohnehin aufgegraben ist. Dass man selbst in Gemeinden mit über 3000 Einwohnern zu bestimmten Tageszeiten nicht mehr als 1 MBit/s erreicht, ist meiner Meinung nach ein Armutszeugnis, für den hochgepriesenen Wirtschaftsstandort Oberösterreich.

Der Ausbau muss jetzt stattfinden, und das Land muss auch bereit sein einen wesentlich höheren finanziellen Beitrag dazu beizusteuern als es bisher der Fall war. Ansonsten werden wir nicht nur in Sachen Internet im Österreich-Ranking zurückfallen.

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