4. HSDPA im Alltag
Acht Monate ist es nun her, seit ich den letzten Blog-Artikel veröffentlicht habe. Auch wenn es etwas gedauert hat, so habe ich nicht auf den vierten und letzten Teil dieser Artikel-Serie vergessen. Und in diesem vierten Teil geht es darum wie sich HSDPA, konkret das des Anbieters „3“, im Alltag schlägt, und ob sich meine Erwartungen erfüllt haben.
Kurzer Rückblick: Nachdem über ADSL nur noch 0,4 – 0,8 MBit/s möglich waren, musste eine Alternative her. Die einzig annehmbare Lösung war ein Mobilfunk-Zugang. Nach einigen Tests waren 10 MBit/s kein Problem, und ich wagte den Umstieg.
Ob dieser Umstieg ein Fehler war, weiß ich auch nach 8 Monaten noch nicht wirklich. Denn Mobilfunk verhält sich eben ganz anders als man es von kabelgebundenen Zugängen gewohnt ist. Aber der Reihe nach:
In den ersten Wochen gab es noch einige kleinere Probleme. Die Bandbreite brach ein, und die Verbindung war immer wieder weg. Doch durch ein genaues Ausrichten von Stick und Antenne, sowie dem Entfernen eines zu langen USB-Kabels hatte ich endlich eine ordentliche Verbindung. Die besten Speedtests schafften eine Geschwindigkeit von 18 MBit/s. Und in den Stoßzeiten fiel die Bandbreite nur selten unter 5 MBit/s. Der Ping lag meist zwischen 60 und 80 ms. Dieser wurde jedoch durch den verwendeten Router in die Höhe getrieben. Betrieb man den 3G-Stick direkt an einem Notebook, waren Latenzen von unter 50 ms keine Seltenheit. Insgesamt war ich mit der Situation zufrieden. Besonders wenn man vorher eine ADSL-Verbindung hatte, die einen fast zum Wahnsinn trieb. Doch Ende Juli war’s dann auch schon wieder vorbei mit dem „Geschwindigkeitsrausch“. Der Provider „3“ begann das Netz von Orange in sein eigenes zu integrieren. Und anscheinend betraf dass auch „3“-Kunden. Über zwei Monate fiel das Netz zu den Hauptzeiten am Abend immer wieder teilweise komplett aus, oder war fast unbenutzbar. Zu den Zeiten an denen ich früher 18 MBit/s messen konnte (mitten in der Nacht), waren mit „Müh’ und Not“ gerade mal 5 MBit/s möglich. Doch warum? Die Antwort war schnell gefunden: Der 3G-Stick empfing kein DC-HSDPA+ Signal mehr. Anscheinend wurde es, aus welchem Grund auch immer, vom Provider deaktiviert. Nach meiner Recherche im Internet bemerkte ich, dass es viele User in ganz Österreich gab, die das selbe Problem hatten. Auch in meiner Region, und generell, nördlich von Salzburg. Updates, selbst mit nur wenigen hundert Megabyte Größe, konnte man in dieser Zeit nur noch über Nacht laden lassen – wenn man Glück hatte, und die Verbindung nicht unterbrochen wurde.


Wie ihr seht, schreibe ich der Vergangenheitsform. Aber sehr viel besser ist es auch jetzt noch nicht geworden. Zwar liegt die Bandbreite zu den Stoßzeiten, seit kurzem, wieder immer öfter über 1,5 MBit/s, so ist das trotzdem kein Dauerzustand. DC-HSDPA+ wurde seitens des Providers in unserem Ort noch immer nicht reaktiviert. Aufgrund dessen ist einfach nicht mehr Bandbreite möglich. Man kann nur hoffen dass „3“ die Probleme in den Griff bekommt. Einige User, berichten auf der Facebook-Seite des Anbieters, dass es wieder besser geworden ist. Das lässt hoffen.
Die hier beschriebenen Probleme gehören aber höchstwahrscheinlich in spätestens 1 1/2 Jahren der Vergangenheit an. Dann nämlich, will „3“ ganz Österreich fast flächendeckend mit LTE versorgt haben. Zumindest meine 10 MBit/s sollten dann kein Problem mehr darstellen. Andere, annehmbare, Alternativen gibt es hier auf dem Land noch immer nicht. Denn was die Politik in Oberösterreich unter Breitband-Förderung versteht, verursacht beim Steuerzahler nur Kopfschütteln. Aber das ist eine andere Geschichte…
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