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Wie Linux Mint die Herzen der Windows-Umsteiger gewinnt

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Microsoft hatte bei seinen Kunden ja noch nie einen Stein im Brett. In jüngster Zeit hat sich die Abneigung gegenüber dem Konzern und seinen Produkten aber noch weiter verstärkt. Das Windows Recall-Desaster ist dabei nur der vorläufige Höhepunkt. Die Ausrichtung auf „Software as a Service“ (mit damit verbundener Werbung im System), das Sammeln von Nutzerdaten, unbeliebte Design-Entscheidungen und fragwürdige Softwarequalität entwickeln sich zunehmend zu einem Problem für Anwender, welche einfach nur produktiv ihrer Arbeit nachgehen wollen.

Noch ist der Marktanteil von Linux gering. Er liegt bei ca. 4,5 %. Das entspricht ungefähr der Verbreitung von MacOS im Jahr 2009. Viel interessanter ist aber, wenn man sich anschaut, wie sich diese Zahl entwickelt hat. In weniger als 2 Jahren, hat sich die Zahl auf den aktuellen Wert verdoppelt.

Auf YouTube findet man mittlerweile regelmäßig neue Tutorials, die den Umstieg auf Linux verständlich erklären. Es ist etwas in Bewegung gekommen. Zu großen Teilen ist das der Distribution „Linux Mint“ zu verdanken. Sie holt Windows-Nutzer gut ab, ohne dabei wie eine Kopie zu wirken.

Ein rundes Gesamtpaket

Doch nicht nur das User Interface ist gelungen. Linux Mint ist ein rundes Gesamtpaket, wie man es in der Linux-Welt sonst nur selten findet. Es ist weder überfrachtet noch minimalistisch. Alles was man von einem Betriebssystem erwartet, wird bereits mitgeliefert und funktioniert „out of the box“. Kenntnisse im Terminal (der Kommandozeile von Linux) sind nicht erforderlich (wenngleich natürlich ratsam, weil es neue Möglichkeiten eröffnet).

Linux Mint kann direkt von einem USB-Stick gebootet und auf dem eigenen Rechner ausprobiert werden. Die Festplatte bleibt dabei unangetastet. Natürlich nur bis zu dem Punkt, an dem man sich entscheidet, es tatsächlich zu installieren.

Ehrenamtliche Power

Wer denkt, dass ich für diese Lobeshymne bezahlt werde, irrt. Es gibt hinter Linux Mint nämlich gar kein Unternehmen, dass eine solches Sponsoring durchführen könnte. Die komplette Entwicklung wird von Freiwilligen geleistet und mit Spenden finanziert. Die klare Vision eines einfachen Betriebssystems für die Massen, wird dabei aber nicht aus den Augen verloren. Dafür sorgt der Gründer Clem, der im Linux Mint Blog regelmäßig über den aktuellen Status der Entwicklung berichtet.

Es ist relativ klar, dass die 4,5% Marktanteil noch nicht das Ende der Fahnenstange sind. Natürlich gibt es auch Nachteile. Nicht jede Software läuft und es kann auch nicht garantiert werden, dass jede Hardware funktioniert. Insbesondere bei neueren Systemen und mit etwas exotischeren Peripheriegeräten kann es zu Problemen kommen. Microsoft macht es Linux im Moment aber ziemlich leicht zu glänzen. Wenn man kein Problem mit Hard- oder Software hat, spricht eigentlich nichts mehr gegen einen Wechsel.

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