Bestellwert 5 Cent, Postgebühr 10 Euro – Was mit dem Fall der Zollfreigrenze auf Österreich zukommt

Schon vor einiger Zeit haben einige Zeitungen darüber berichtet: In der EU wird 2021 die Zollfreigrenze in Höhe von 22 Euro abgeschafft. Der Grund dafür ist nachvollziehbar. Den heimischen Online Shops entgeht durch Bestellungen aus China viel Geld. Manchmal enthalten die Pakete auch falsche Rechnungen, so damit kein Zoll bezahlt werden muss. Ab 2021 möchte man dieser Praxis einen Riegel vorschieben. Zukünftig gibt es keine Bagatellgrenze mehr. Bereits ab dem erstern Cent ist die Mehrwertsteuer von 20% nachträglich vom Käufer zu entrichten. Eigentlich nicht tragisch. Bei unter 22 Euro sind 20% vom Warenwert verschmerzbar.

Die Post treibt die Kosten in die Höhe

Das eigentliche Problem an der Sache stellt die Post dar. Sie kassiert in Österreich an der Haustüre des Empfängers den ausständigen Zollbetrag. Und dafür lässt sie sich fürstlich entlohnen. 10 Euro Geführ werden dabei fällig. Egal wie hoch oder niedrig der Betrag ist. Schuld ist nicht die EU, sondern nicht schlicht und ergreifend die Art und Weise wie mit dem Zoll in Österreich umgegangen wird. Während man hier sein Paket zugestellt bekommt und direkt zahlen muss, muss man in Deutschland zum nächsten Zollamt fahren, um seine Sendung abzuholen. Das kann nerven, aber Gebühr ist dafür keine zu entrichten.

Für Bastler wird’s schwierig

Wenn man aus Asien ein günstiges Produkt um 20 Euro bestellt, dann sind 10 Euro Gebühr zwar ärgerlich, aber unter Umständen hat man dabei immer noch gespart. Den größten Nachteil werden Bastler haben, die viel mit Elektronik arbeiten und reparieren. Viele Bauteile gibt es in Europa gar nicht mehr zu kaufen. Sie werden ausschließlich in China hergestellt. Nicht selten kommt es vor, dass sich der Warenwert dabei im Cent-Bereich bewegt. Eine zusätzliche Gebühr von 10 Euro trifft diese Gruppe hart.

Die Niederlande und Deutschland wehrten sich

Eine gemähte Wiese war die Entscheidung aber nicht. Deutschland und die Niederlande wollten einen Aufschub bis 2024. Diese Angst ist wohl nicht unbegründet. Über diese Länder läuft ein großer Teil der Importe aus China. Ein enormer Mehraufwand kündigt sich an.
Mittelfristig bleibt nur zu hoffen, dass kleine Bauteile mehr und mehr in Europa gelagert werden. Der Zoll wird in so einem Fall schon vom Importeur bezahlt und für den Kunden ist es eine innereuropäische Bestellung. Damit wäre allen Seiten geholfen. Außer vielleicht der österreichischen Post, die sich über ein paar Zusatzeinnahmen freuen würde.

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